Marienplatz, Radler raus!?

Marienplatz, Radler raus!?

Dominic Staat - Geschäftsführer der Pedalhelden

Dominic Staat

 

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Radlerinnen und Radler,

unser Marienplatz soll schöner werden! Fahrräder, Rikscha-Taxis, Taxler, Busse raus!  „Alle Macht“ den Fußgängern!?

Ausweitung der Fußgängerzone mit noch mehr Ketten-Filialisten und Verdrängung des mittelständischen Einzelhandels!?

Sicherlich ist es sehr schwierig, alle Interessen bei der neuen Nord-Süd-Querung in Münchens Zentrum unter einen Hut zu bringen.

Was die Stadtplaner und der von der Stadt bestellte Verkehrsgutachter sich hier ausgedacht haben, ist allerdings ein kleiner Kahlschlag in Sachen „Nahmobilität“ und nur eine Verlagerung und Intensivierung der Konfliktherde: Die vorgeschlagene Alternativ-Route birgt v.a. an der Maximilianstrasse, der Falkenturmstrasse, im Hofgraben und in der Sparkassenstrasse ein hohes Gefährdungspotential für alle Verkehrsteilnehmer!

Der jetzt schon problematische Querungsverkehr am Viktualienmarkt mit teils 35.000 Besuchern am Tag wird durch die neue „Kustermann-Route“  eine Stau- und Chaoszone für alle werden! Die Marktleute ( u.a. Elke C. Fett als Sprecherin und Anwohnerin) haben zu Recht bereits Widerstand gegen diesen Plan angedeutet!

Es gibt großes Unbehagen auf breiter Basis gegen das Konzept des Münchner Planungsreferates, wovon ich mich persönlich bei der Bezirksausschuss-Sitzung (BA) Altstadt-Lehel am Donnerstag 29.10.2015 überzeugen konnte.

Die SZ, Anita Naujokat, berichtet ausführlich über diese interessante Sitzung http://www.sueddeutsche.de/muenchen/altstadt-abgeklemmt-vom-herzen-der-stadt-1.2717535

In vielen anderen Großstädten gibt es ein (fast) reibungsloses Nebeneinander zwischen allen nicht motorisierten Fortbewegungsarten, auch in vielen Fußgängerzonen.

Und gerade in der Radlhauptstadt München soll das nicht möglich sein?

Auch die Vorteile der Rikscha-Taxis in Münchens Zentrum (z.b. mobile Infobörse für Nichtortskundige, sympathisches Aushängeschild der Radlhauptstadt, bequeme Kurzstrecken im Altstadtring für gehbehinderte oder mit Einkaufstüten bepackte Münchner) liegen auf der Hand und werden wir in weiteren Gesprächen mit den Stadtpolitikern in die Waagschale werfen! Sind nicht Fußgänger oft auch Radfahrer? Brauchen nicht gerade oft auch Fußgänger – ob gehbehindert oder einfach nur bequem – sehr zentrumsnah eine Möglichkeit, dem Großstadttrubel auf einfache, direkte Weise zu entkommen? Ganz individuell, ohne sich innerhalb der S-/U-Bahn-Massen zu bewegen? Hat man die „Großwetterlage“ unserer alternden Bevölkerung mit der bereits gekippten Bevölkerungspyramide berücksichtigt?

Bleibt uns zuletzt die Hoffnung, dass die Stadträte unsere Argumente nochmals prüfen und in ihren weiteren Planungen für den Marienplatz berücksichtigen! Für die Entscheidung des Münchner Stadtrates am 11.11.2015 wünschen wir uns, dass man die Radler weithin durchfahren und unsere umweltfreundliche Dienstleistung weiterhin dort wirken lässt, wo sie stadtplanerisch hingehört: In das Herz der Radlhauptstadt München.

SORSAVE OUR Radler

Sportliche Grüße

Dominic Staat, Geschäftsführer der Pedalhelden

Nachtrag des Verfassers vom 7.12.2015: Leider wurde gegen die Radler entschieden! Darum haben wir mit heutigem Tage eine Petition für den Erhalt des Radverkehres am Marienplatz eröffnet. Wir bitten Sie, sich in diese Petition „SOR“ einzutragen, gerne auch anonym! Danke!

18 Kommentare

  1. Andreas

    Ich finds wichtig, dass die Rikschafahrer die bisherigen Routen weiter nutzen können. Insbesondere für Menschen die „nicht mehr so gut zu Fuß sind“ bietet die Rikscha teilweise die einzige Möglichkeit, die Schönheit Münchens zu sehen sowie teilweise überhauprt Kurzstrecken bewältigen zu können. Viele Kunden bestätigen dies, dass sie ohne die Fahrradrikscha nicht die Möglichkeit hätten, München zu besichtigen oder sich leichter tun, Termine in der Innenstadt wahrzunehmen.

  2. Wer im Parkhaus oder mit der U-Bahn/Strassenbahn angekommen ist, was zugegebenermassen nicht umsonst zu benutzen ist, fordert vielleicht zu recht: Augen auf Radfahrer, jetzt komme ich! Besteigt er/sie andersrum aber das Auto für die Heimwfahrt stimmt er das selbe Lied an, eher bedrohlich aber: Augen auf Radfahrer, jetzt komme ich!

    Das Reiben Velo vs. Fussverkehr hat auch in vielen Städten der Schweiz (Bern, Basel, Zürich) groteske Ausmasse angenommen. Rikschas kommen schon gar nicht erst in die Gänge. Das Problem: Attraktive Fussgängerzonen wollen geflutet sein. Velophobie ist die Folge davon. ….

  3. Alle motorisierten sollen weg vom Marienplatz! Es wäre eine große Bereicherung, wenn Luft, Lärm und der tonnenschwere Dauerverkehr verschwinden würden.
    Aber auf keinen Fall die Rikschas!!
    Als „Fahrradstadt München“, würde es das Image und die Lebensqualität der Stadt nur Schaden!

  4. Ich arbeite seit gut sieben Jahren als Rikschafahrer am Marienplatz und ich kann mich nicht erinnern, dass es dort jemals einen schlimmen Verkehrsunfall gegeben hätte – insgesamt verhalten sich Passanten, Radfahrer, Rikschas, Busse und Taxis dort aufmerksam und rücksichtsvoll, auch bzw. gerade wenn dort (wie z.B am Wochenende) großer Trubel herrscht.
    Warum also den kompletten (Rad-)Verkehr auf die Schneise entlang des Viktualienmarkts verlegen? Gerade dort ist es vor allem an den Samstagen jetzt schon brechend voll. Käme dort noch der komplette Verkehr vom Marienplatz hinzu, würde dies zu einer echten verkehrlichen Überlastung und zu noch größerem Chaos entlang des Viktualienmarkts führen.
    Die Nord-Süd-Querung ist für Radfahrer ohnehin schon schwierig genug, deshalb verstehe ich nicht, wieso dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel nun womöglich ein weiterer Stein in den Weg gelegt werden soll.

  5. Als ehemaliger Taxifahrer (mit damals im Übrigen stets besonnener und rücksichtsvoller Fahrweise, und bei hunderttausenden gefahrenen Kilometern EXTREM positiver Unfallbilanz), als langjähriger zertifizierter Stadtführer der Landeshauptstadt, als passionierter Radfahrer UND als genussorientierter Fußgänger kann ich über diese weltfremden Pläne nur den Kopf schütteln! Wie kann es sein, daß ausgerechnet unter einer großen Koalition die Münchner Stadtverwaltung plötzlich, und ideologisch verbohrter denn je zum Halali auf die Radfahrer bläst? Und das wohlgemerkt gleichzeitig zu einer sicher nicht gerade billigen PR-Kampagne rund um die selbsternannte „Radlhauptstadt München“? Das ergibt nicht den geringsten Sinn!

    Ich möchte hier einige Punkte anführen, die mir an dieser Stoßrichtung erheblich missfallen, welche aus meiner Sicht DEFINITIV nicht im Sinne der Münchner Bevölkerung, wie auch der Touristen sein kann:

    1.) Das Fahrrad soll doch als ALTERNATIVE zu Autos etabliert werden. Das kann aber doch nur gelingen, wenn für Fahrräder auch ein ZUGANG zu den zentralen Punkten des öffentlichen Lebens gewährleistet ist! Warum soll ich ohne Not mein Fahrrad plötzlich schieben (oder es gleich ganz stehen lassen), wo ich es problemlos auch FAHREN könnte? Das macht Radfahren deutlich UNATTRAKTIVER.

    Ich darf an dieser Stelle daran erinnern, daß es zwar durchaus die berüchtigten „Radl-Rowdies“ gibt (ich selbst habe bereits mehrere dieser Personen mit unzweifelhaften Worten für viel zu hohe Geschwindigkeit oder krass rücksichtslose Fahrweise zurechtgewiesen) – aber ich habe es dabei in all den Jahren, in denen ich nun schon in München lebe NICHT EIN EINZIGES MAL ERLEBT, daß die zuständigen Behörden hier kontrolliert, geschweige denn Strafen ausgesprochen hätte. Man vergleiche etwa den Fleiss, Pickerl wegen Falschparkens zu verteilen – und Falschparken kann kaum gefahrenträchtiger sein als eine rücksichtslose Fahrweise! Somit dürften Ermahnungen zu „Fußgänger-Vorrang“ und „Schrittgeschwindigkeit“ von den entsprechenden Kandidaten lediglich spöttisch belächelt werden. Selbst schuld, kann ich da nur sagen! Gelegenheit macht eben Diebe.

    Mithin kommt es mir aber nun so vor, als ob ich als sehr rücksichtsvoller Radfahrer, der SEHR WOHL zwischen Fußgängern verantwortungsbewusst und einvernehmlich navigieren kann, für eine MINDERHEIT von Chaoten in Sippenhaft genommen werden soll, weil die zuständigen Stellen entweder zu faul, personell unterbesetzt oder schlichtweg unwillig sind, Schritttempo und rücksichtsvolle Fahrweise zu überwachen, und ggf. auch konsequent und mit Nachdruck einzufordern.

    2.) Der Viktualienmarkt als Ausweichroute ist eine Katastrophe mit Ansage. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, daß die Passanten dort – wohl ob der Weitläufigkeit des Platzes – wesentlich orientierungsloser und unachtsamer sind als in der Furt am Marienplatz – und ZUDEM kommt hinzu, daß die Viktualienmarkt-Strecke in ihrer gesamten Länge WESENTLICH mehr „Querungs-Passanten“ aufweist, die etwa vom Kustermann zum Viktualienmarkt, vom Viktualienmarkt zum Alten Peter, von der Metzgerzeile zum Viktualienmarkt, oder gleich komplett vom Tal bis zum Rosental unterwegs sind – alles potentielle Kollisionsfälle.

    Die Durchfahrt des Marienplatzes stellt im Vergleich eine viel kürzere Querungsstrecke der Altstadt-Ost/Westachse dar. Kürzere Strecke -> weniger Konfliktmöglichkeiten.

    Mit welcher Logik glauben die Stadtplaner, die ganzen Querungs-Fußgänger auf der weit LÄNGEREN Strecke am Viktualienmarkt seien „unbedeutender“ als die Fußgänger auf dem Marienplatz? Zumal durch die Umleitung dann ja NOCH viel mehr Fahrradfahrer in den Mix kämen!

    Im Übrigen handelt es sich bei der gesamten „Ausweichstrecke“ entlang des Viktualienmarkts EBENFALLS um eine FUSSGÄNGERZONE! Ich werde den Verdacht nicht los, hier wollen sich bestimmte Stadtplaner für Nichts und wieder Nichts ein Denkmal setzen, und bestellte „Verkehrs-Experten“ eine plausible Ausrede dafür liefern, daß sie sich einen meines Erachtens schlechten, aber sicher beeindruckend präsentierten Ratschlag teuer vom Steuerzahler bezahlen lassen.

    3.) Mir fällt seit jeher auf, daß zwar sehr regelmäßig (und zu Recht) das Thema der „Radl-Rowdies“ von Presse und Behörden angesprochen wird, gleichzeitig aber kaum etwas bis gar nichts dafür getan wird, daß eine Raddurchfahrt vom Odeonsplatz bis zum Rindermarkt von Fußgängern auch hinlänglich als solche erkannt werden kann. Es kann aber auch nicht sein, daß man als umweltfreundlicher, und bei adäquater Fahrweise vollkommen harmloser Fahrradfahrer ständig als „Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse“ dargestellt wird! Klar nehme ich auf Fußgänger Rücksicht. Ich erwarte jedoch EBENFALLS von Seiten der Stadt eine Haltung, die meine Wünsche nach einer vernünftigen Streckenführung als Radfahrer EBENSO anerkennt und respektiert, wie sie das bei Wünschen von Fußgängern tut! Warum werden in der angeblichen „Radlhauptstadt“ die Fahrradfahrer nicht BEGRÜSST, und ihnen ein GUTER RAHMEN ZUM VORANKOMMEN IM ZENTRUM geboten, statt sie zu „abzuwimmelnden Randerscheinungen“ abzuwerten?

    4.) Und noch etwas zu den Rikschas: Rikschas werden gerade am Marienplatz sehr gerne von älteren Herrschaften, die etwas von der Altstadt sehen möchten, aber nicht mehr gut zu Fuß sind, als auch von Touristen, die sich über einen kundigen Guide freuen angenommen. Verbannt man die Rikschas irgendwo an den Rand, werden sie schlichtweg nicht mehr gesehen, und ein großer Teil der sonst spontan wahrgenommenen Fahrten bricht ihnen schlichtweg weg. Die Fahrgäste kommen so NICHT mehr in den Genuss einer erholsamen Fahrt, es finden KEINE Einnahmen mehr statt, und es werden dafür auch KEINE Steuern mehr gezahlt.

    Mein Fazit: Maßnahmen zur Verkehrsverbesserung prinzipiell „JA“. Aber am Anfang muß eine vernünftige HALTUNG stehen!

    Wenn ich von Vornherein meine, „Radfahrer seien nichts wert“, dann brauchen Ergebnisse, die solch eine Geisteshaltung sehr offensichtlich reflektieren auch nicht weiter zu verwundern.

    Würden den hinzugezogenen „Verkehrsexperten“ hingegen von Vornherein klare Vorgaben gemacht, denen zufolge Fahrradfahrer und Rikschas umverhandelbar zum Bild der Münchner Altstadt DAZUGEHÖREN, dann würden ihnen vielleicht auch Vorschläge einfallen, die einer harmonischen Koexistenz mit den Fußgängern dienen. Vielleicht sollten sich die Stadtplaner einmal umschauen, in welchen Städten der Welt ein harmonisches Miteinander von Radfahrern und Fußgängern bereits existiert, und sich DARAN orientieren, anstatt hier „Lösungen“ mit dem Holzhammer anzustreben.

    • Der Beitag sprichst mir aus der Seele. Sicher ist gemischter Verkehr immer konfliktträchtig und es gibt auch auf dem Rad nicht zu wenig Rowdies. Aber ich kann ebenfalls nicht nachvollziehen, warum man nicht schafft die Einhaltung von Regeln durchzusetzen.

      Als die Durchfahrt gesperrt wurde hat man laut SZ ein ganzes Team abgestellt um Radfahrer zu stoppen. Vorher habe ich da noch nie jemand von der Verkehrsüberwachung gesehen.

      Von Radlhauptstadt zu sprechen ist ja eh lächerlich. An der Ludwigstraße, also an einer der meist befahrenen (Fahrrad-)Trassen, musste man nach den letzten Schneefällen mehrere Tage auf geschloßener Schnee/Eis-decke radeln.

  6. Janina

    Ich kann die Kritik überhaupt nicht nachvollziehen! Als Ortskundige habe ich die rikschataxis bisher zwar erst einmal zum Spaß genutzt, wie oft habe ich aber schon gehört, dass sich Touristen und Besucher damit die Zeit versüßt haben.. Es ist einfach eine Tradition und Attraktion, die man meiner Meinung nach durch das Wegnehmen vom Marienplatz teilweise zerstört. Wäre schade wenn man die nicht mehr so zentral wie möglich hätte.

  7. Andreas

    Wenn alle Busse und Radler über den Viktualienmarkt fahren sollen, dazu noch Passanten, Taxis und Lieferverkehr, gibt es meiner Meinung nach ein noch größeres Chaos, als bei der jetztigen Route am Marienplatz vorbei. Mit 2 möglichen Routen (Viktualienmarkt und Marienplatz), verteilt es sich zumindest etwas.
    Hoffe es kommt nicht zu diesem Schildbürgerstreich!!

  8. Ich bin seit fast 20 Jahren hier in München als Fahrradkurier,und seit 3 Jahren zusätzlich,als Rikschafahrer beruflich in der Stadt München fast jeden Tag mit dem Fahrrad unterwegs.Ein Fahrradfahrverbot in der Nord-Süd Querung der Stadt ist nicht nur eine beträchliche Einschränkung in der Ausübung meines täglichen Berufsalltages,sondern auch,so finde ich,eine Bevormundung in der Nutzung von städtischen Bereichen,nämlich ausschließlich der Passanten die sich dort aufhalten.
    Wenn es um die Nutzung städtischer Bereiche geht,die für alle Bürger der Stadt zugänglich sein sollen,weil diese einen berechtigten Grund haben diese zu nutzen,möchte ich bitte daraufhinweisen das eine Entscheidung von der Politik nicht nur ausschließlich so ausfallen kann,das nur einer bestimmte Personengruppe der Bevölkerung alleiniges Nutzungsrecht zukommt.Ich bitte Sie deshalb
    sich gut zu informieren und alle Aspekte in dieser Angelegenheit in Betracht zu ziehen,bevor Sie sich einseitig entscheiden.Die Lösungen
    die derzeit zur Debatte stehen scheinen das Problem eher nur zu verlagern.Auch sollte die Berufsgruppe der Rikschafahrer,die in dieser Angelegenheit nie ein Problem der Gefährdung der Verkehrssicherheit in diesen Bereich dargestellt hat, weiterhin auf dem Marienplatz bleiben dürfen,da dies mit den dort geführten Stadtrundfahrten von Besuchern der Stadt und Touristen über all die Jahre schon Teil des Stadtbildes ist und ausgiebig genutzt und verlangt wird von Passanten die das schon kennen.Ein Fehlen der Rikschas würde wohl auch von Touristen und anderen Bürgern der Stadt nicht gut aufgenommen werden.Ich hoffe auf eine sinnvolle Lösung des Problems Ihrerseits und eine Entscheidung die fair und angemessen ist.

  9. Schließe mich Juliane und Daniel H an. Wir leisten den Fußgängern gute Dienste. sind für viele die erste Anlaufstelle. Eine Verdrängung des Radlverkehrs in den Viktualienmarkt nutzt nicht der Sicherheit. Diese Routen sind jetzt schon überlastet. Eine Selektion nach der Art der Motorisierung ist gewinnbringender für alle Akteure. Bitte nicht alle Verkehrsteilnehmer über einen Kamm scheren!

  10. Andres

    Fakten oder Statistiken über eine Gefährdung oder Unfälle mit Rikschas um den Marienplatz sind mir eigentlich nicht bekannt, da diese besonders langsam und achtsam am Marienplatz ihre Touren lediglich anfangen oder beenden.
    Ihre Standplätze sind genau definiert und damit ist ihrer geringe Anzahl ziemlich überschaubar. Die Rikschafahrer sind mit dem Marienplatz und den zusammenhängenden Regeln bestens vertraut und haben stets der Stadt gegenüber bewiesen, dass sie problemlos im eigenen Interesse immer gerne kooperieren.

    Rikschas sind ein großer Mehrwert für Touristen, Besucher und Menschen mit eingeschränkter Mobilität, welche die Stadt auf dieser gemütlichen und umweltfreundlichen Art entdecken möchten.

    Darüber hinaus liegen „genau da“ fast alle Sehenswürdigkeiten und Highlights der Stadt.
    D. h.: die Existenz der Branche und der City-Guides wäre damit direkt bedroht.
    Viele von den hauptberuflichen Rikscha-City-Guides wären infolgedessen höchstwahrscheinlich Arbeitslos, da anders als bei Taxen oder Bussen sind Routen ausserhalb dieses Stadtkerns von ihren Gästen nicht von Interesse.

    M.E. sind die realen Gefährdungen durch Busse aufgrund der Größe, des Toter-Winkels und Schadenspotenzials höher.
    Es kommt tatsächlich vor, dass normale Fahrräder mit etwas Geschwindigkeit durchfahren, aber das lässt sich logischerweise mit Information durch deutliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, Verkehrsschilder, eine gekennzeichnete Spür für Fahrräder und eventuell eine Ampel regeln.
    Es kann nicht erwartet werden, dass der jetzige Mini-Verkehrsschild reibungslos funktioniert.

    Anstatt eine Pauschallösung wäre viel konstruktiver die verschiedenen Verkehrsteilnehmer einzeln unter die Lupe zu nehmen. Diese kann man übrigens mit einer Hand zählen und alle erfüllen einen anderen Zweck.

  11. Korinna S.

    Radln aus der Radlhauptstadt verbannen?
    Vllt die Fußgänger mal darauf hinweisen dass das eine straße am viktualienmarkt ist. Da fahren Busse Autos Fahrräder und die meisten laufen einfach drauf los!

  12. Daniel H.

    Lasst doch die Rikschas auf dem Marienplatz. Viele Münchner und Touristen profitieren davon. Das, was die Stadt hier veranstaltet, ist reiner Aktionismus. Wenn man etwas ändern möchte, dann sollte man lieber die Taxiregelung überdenken.

  13. Urban Mayer

    Eine zunehmende Kanalisieren des Individual Verkehrs birgt meines Erachtens gerade bei hochfrequentierten Strecken ein echtes oft übersehenes Gefahrenpotential – wie man leider an den schrecklichen Folgen der Duisburger Love Parade sehen konnte. Querungen, Ausweich Routen und Alternativen zum
    Fußgängergeschläusten Verkehr sind daher notwendig und wichtig. Gerade professionell agierende und erfahrene Verkehrsteilnehmer wie die Rickscha Fahrer können hier einen sehr positiven Beitrag leisten.

  14. Gerald

    Bitte nicht immer puren Aktionismus! Wo bleibt das eigenlich funktionierende laissez-faire?

  15. Ich hoffe sehr, dass es im Stadtrat ein paar Leute gibt, die genau überprüfen, wem ein Radfahrverbot am Marienpaltz durch die Ausweitung der Fußgängerzone dient und was es bedeutet, wenn der Verkehr, der jetzt vom Rindermarkt kommend dort entlang geht, auf ein noch begrenzteres Areal gedrängt wird. Schon jetzt ist auf der Trasse entlang des Viktualienmarkts sehr viel los. Das wäre fatal! Wie wäre es mit einer Kampagne, die für Rücksichtsnahme wirbt? Das fände ich viel sinnvoller. Man könnte dazu auch wunderbar Rikschas mit Rücksichtsnahme-Kampagnen-Brandings einsetzen! :-)

  16. marianne s.

    Seltsam: Vor Jahren hat man überlegt, den Münchner Radfahrern eine sinnvolle Durchfahrt durch den Fußgänger-Zonen-Sperr-Riegel Kaufinger/Neuhauser Str. zu ermöglichen! Stattdessen macht man jetzt einen grossen Rückschritt und nimmt ihnen einmal mehr die Möglichkeit, sicher und bequem durch das Herz ihrer „Radlhauptstadt“ von Nord nach Süd und umgekehrt zu radln! Die Planer schieben hier Sicherheitsinteressen der Fußgänger vor, stattdessen geht es um knallharte Wirtschaftsinteressen! Ob das gut geht?

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